Über uns

Geschichte der Frauen in guter Verfassung

Als Fürst Hans Adam II. 2001 seine Verfassungsvorschläge unters Volk brachte, gab es eine hauptsächlich von Männern geprägte Diskussion. Eine Gruppe Frauen fand, dass die Verfassungsfrage alle angehe und es an der Zeit sei, dass auch Frauen in dieser elementaren politischen Angelegenheit mitreden.

Als erste Aktion veröffentlichte diese Frauengruppe, die sich den Namen Frauen in guter Verfassung gab, 2002 eine Broschüre zum fürstlichen Verfassungsvorschlag und zu Monarchie und Demokratie im Allgemeinen. Einhelliger Tenor der Statements von Frauen aller Parteien, jeglichen Alters, von In- und Ausländerinnen war die Einschätzung, dass mit dem Verfassungsvorschlag des Fürsten die Demokratie geschwächt und die Monarchie gestärkt würde. Es folgte das gemeinsame Engagement mit anderen demokratischen Gruppierungen im Abstimmungskampf gegen den fürstlichen Verfassungsvorschlag und für die Initiative zur Stärkung der Volksrechte. 2003 wurde der fürstliche Verfassungsvorschlag mit 64,1 Prozent Ja angenommen.

Vereinsgründung 2004

Ernüchterung und Resignation machten sich breit, dennoch gründeten die Frauen in guter Verfassung 2004 einen Verein mit dem Ziel, sich weiterhin für die Stärkung der Demokratie und im Besonderen für die Förderung der Gleichstellung zu engagieren. Als 2012 die Verfassungsinitiative, die das absolute Vetorecht des Fürsten aufheben wollte, in einer Volksabstimmung klar abgelehnt wurde, wandte sich der Verein neuen Fragestellungen zu.

Neue Schwerpunkte

Ein neuer Fokus der Vereinsarbeit ist seitdem das UNO-Abkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW-Abkommen), dem Liechtenstein 1995 beitrat, an dessen Umsetzung es aber hapert. Gemeinsam mit anderen Frauenorganisationen engagiert sich der Verein Frauen in guter Verfassung für eine konsequente Umsetzung der Empfehlungen der UNO an Liechtenstein.

In Kooperation mit dem Frauennetz setzte sich der Verein gegen die Abschaffung der Stabsstelle für Chancengleichheit ein und engagierte sich für ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen des neuen Fachbereichs Chancengleichheit innerhalb des Amtes für Soziale Dienste. Während letzteres leider nicht gelang, war die Gründung des Vereins für Menschenrechte ein grosser Erfolg, der primär auf die Initiative und die Beharrlichkeit des Frauennetzes (unter tatkräftiger Mitwirkung der Frauen in guter Verfassung) zurückzuführen ist.

2017 hat der Verein sein bisher grösstes Projekt lanciert, den Aufbau des Frauenarchivs. Ziel ist es, die Geschichte der Frauenbewegung Liechtensteins und das Engagement der vielen Frauen, Vereine und Organisationen für die Chancengleichheit von Frauen und Männern sichtbar zu machen, wissenschaftlich aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Heute 2024, wo wir das Jubiläum 40 Jahre Frauenstimmrecht feiern, werden wir dieses analoge und digitale Projekt zum Abschluss bringen. Die während der Zeitspanne 1971 bis heute entstandenen Objekte werden dem Liechtensteinischen Landesmuseum als Schenkung übergeben und in der bevorstehenden Ausstellung des Landesmuseums gezeigt werden.

Jahresberichte

Vorstand

v.l.n.r.: Eva-Maria Schädler, Helen Marxer, Astrid Walser, Claudia Heeb-Fleck, Julia Frick

Mitglied werden

Wenn Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sind, können Sie sich gern über dieses Formular anmelden:

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