Gleichstellung hat mit Sichtbarkeit und Mitsprache zu tun.

Gleichstellung ist erst gegeben, wenn Frauen und ihr Wirken in Gesellschaft und Wirtschaft sichtbar sind und eine gleichwertige politische Mitsprache und Mitarbeit gewährleistet ist.

Ziel

Der Verein Frauen in guter Verfassung bezweckt die Stärkung der Volksrechte und die Förderung des Demokratieverständnisses. Er bietet Frauen ein politisches Forum und ist parteipolitisch und konfessionell neutral.

Unsere Ziele verfolgen wir durch das Kommentieren des politischen Geschehens aus Gender-Sicht, Öffentlichkeitsarbeit, Lancieren von Projekten und Zusammenarbeit bei Aktionen und Anlässen mit anderen Frauenorganisationen.
2019 feierte der Verein sein 15-jähriges Jubiläum und hat nun über 100 Mitglieder.

Über uns

Geschichte der Frauen in guter Verfassung

Als Fürst Hans Adam II. 2001 seine Verfassungsvorschläge unters Volk brachte, gab es eine hauptsächlich von Männern geprägte Diskussion. Eine Gruppe Frauen fand, dass die Verfassungsfrage alle angehe und es an der Zeit sei, dass auch Frauen in dieser elementaren politischen Angelegenheit mitreden.

Als erste Aktion veröffentlichte diese Frauengruppe, die sich den Namen Frauen in guter Verfassung gab, 2002 eine Broschüre zum fürstlichen Verfassungsvorschlag und zu Monarchie und Demokratie im Allgemeinen. Einhelliger Tenor der Statements von Frauen aller Parteien, jeglichen Alters, von In- und Ausländerinnen war die Einschätzung, dass mit dem Verfassungsvorschlag des Fürsten die Demokratie geschwächt und die Monarchie gestärkt würde. Es folgte das gemeinsame Engagement mit anderen demokratischen Gruppierungen im Abstimmungskampf gegen den fürstlichen Verfassungsvorschlag und für die Initiative zur Stärkung der Volksrechte. 2003 wurde der fürstliche Verfassungsvorschlag mit 64,1 Prozent Ja angenommen.

Vereinsgründung 2004

Ernüchterung und Resignation machten sich breit, dennoch gründeten die Frauen in guter Verfassung 2004 einen Verein mit dem Ziel, sich weiterhin für die Stärkung der Demokratie und im Besonderen für die Förderung der Gleichstellung zu engagieren. Als 2012 die Verfassungsinitiative, die das absolute Vetorecht des Fürsten aufheben wollte, in einer Volksabstimmung klar abgelehnt wurde, wandte sich der Verein neuen Fragestellungen zu.

Neue Schwerpunkte

Ein neuer Fokus der Vereinsarbeit ist seitdem das UNO-Abkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW-Abkommen), dem Liechtenstein 1995 beitrat, an dessen Umsetzung es aber hapert. Gemeinsam mit anderen Frauenorganisationen engagiert sich der Verein Frauen in guter Verfassung für eine konsequente Umsetzung der Empfehlungen der UNO an Liechtenstein.

In Kooperation mit dem Frauennetz setzte sich der Verein gegen die Abschaffung der Stabsstelle für Chancengleichheit ein und engagierte sich für ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen des neuen Fachbereichs Chancengleichheit innerhalb des Amtes für Soziale Dienste. Während letzteres leider nicht gelang, war die Gründung des Vereins für Menschenrechte ein grosser Erfolg, der primär auf die Initiative und die Beharrlichkeit des Frauennetzes (unter tatkräftiger Mitwirkung der Frauen in guter Verfassung) zurückzuführen ist.

2017 hat der Verein sein bisher grösstes Projekt lanciert, den Aufbau des Frauenarchivs. Ziel ist es, die Geschichte der Frauenbewegung Liechtensteins und das Engagement der vielen Frauen, Vereine und Organisationen für die Chancengleichheit von Frauen und Männern sichtbar zu machen, wissenschaftlich aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Heute 2024, wo wir das Jubiläum 40 Jahre Frauenstimmrecht feiern, werden wir dieses analoge und digitale Projekt zum Abschluss bringen. Die während der Zeitspanne 1971 bis heute entstandenen Objekte werden dem Liechtensteinischen Landesmuseum als Schenkung übergeben und in der bevorstehenden Ausstellung des Landesmuseums gezeigt werden.

Jahresberichte

Vorstand

v.l.n.r.: Eva-Maria Schädler, Helen Marxer, Astrid Walser, Claudia Heeb-Fleck, Julia Frick

Mitglied werden

Wenn Sie an einer Mitgliedschaft interessiert sind, können Sie sich gern über dieses Formular anmelden:

Antrag auf Mitgliedschaft

Projekte

Jahresthema 2024: 40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein

Broschüre «Der lange Weg der Frauen zu politischen Rechten und zur Gleichberechtigung in Liechtenstein»

Helen Marxer hat ihre langjährige politische Erfahrung und ihr Wissen genutzt und eine Broschüre mit einer Vielzahl an Daten und Informationen zur Geschichte der Gleichberechtigung zusammengestellt.

Jahresthema 2021: Gendern

Mit einer Reihe von Veranstaltungen setzen wir uns mit dem aktuell heiss diskutiertem Thema „Gendern“ auseinander:

„Mit Kindern gendern“, Vortrag von Asha Ospelt, am 8. Juni 2022 in der Aula des Freiwilligen 10. Schuljahres, Vaduz

Luise Pusch und Joey Horsely über Sprache und ihre Veränderung aus sprachwissenschaftlicher Sicht und zu FEMBIO  (www.fembio.org), am 4. Mai 2022, ab 19.00 Uhr, im SAL in Schaan.

Nachlese Vortrag Luise Pusch:

„Reizthema Gendern“, Referat von Renate Gebele Hirschlehner, Gymnasiallehrerin und seit 2005 Mitglied des Rates für deutsche Rechtschreibung, am 20. Oktober 2021, 19 Uhr im Foyer des Liechtensteinischen Gymnasiums. Der Beitrag zum Nachlesen:

Reizthema_Gendern_Endfassung

Vortrag von Asha Ospelt-Riederer, genderbewusste Texterin (www.w-orte.li) zum Thema „Gendergerechte Sprache“, anlässlich der Jahresversammlung am 30. Juni 2021

Gerne verweisen wir an dieser Stelle auf den Leitfaden für „Geschlechtergerechte Sprache“ des Fachbereichs Chancengleichheit.

Veranstaltungen

Vortrag unseres Mitglieds Eva Rieger zu den Anfängen der feministischen Forschung in der Musikwissenschaft anlässlich der Jahresversammlung am 30. Juni 2020. Hier zum Nachhören:

Frauenarchiv

2017 starteten wir das Projekt Frauenarchiv mit dem Ziel, die Geschichte des Frauenstimmrechts und die Geschichte des Engagements für die Chancengleichheit von Männern und Frauen von ca. 1960 bis heute zu bewahren, wissenschaftlich aufzubereiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das gesammelte Material wird auch für Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsvermittlung an Schulen genutzt und angeboten. Ein Folgekonzept, das sich mit der nachhaltigen Nutzung des Frauenarchivs auseinandersetzt, ist in Arbeit. Besondere Schwerpunkte wollen wir in Zukunft auf den Austausch mit Forschungsinstitutionen, die Vermittlungsarbeit und die professionelle Archivierung/Digitalisierung der Frauenvereinsbestände setzen.

Vortrag 50 Jahre Frauenbewegung

Eventbasierte Dokumentation am Beispiel der Initiative HalbeHalbe. Projektkurs der FH Graubünden, Februar bis Juni 2020

Zu Frauenarchiv.li

Stellungnahmen und Positionen

Hier folgen verschiedene Beiträge von uns zum politischen Geschehen in Liechtenstein…

Netzwerk

Logo Frauennetz Liechtenstein

Als Mitglied des Vereins Frauennetz Liechtenstein arbeiten wir seit dessen Gründung 2016 aktiv im Vorstand des Frauennetzes mit.

Wir engagieren uns regelmässig bei der Organisation des 8. März, des Internationalen Tags der Frau.


Logo Vielfalt in der Politik

Das Projekt Vielfalt in der Politik hat eine höhere Beteiligung von Frauen in politischen Entscheidungsgremium zum Ziel. Träger des Projekt ist das Frauennetz.


CEDAW

Liechtenstein trat 1995 dem Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau bei. Als Mitgliedstaat ist Liechtenstein verpflichtet, alle vier Jahre in einem Länderbericht Rechenschaft über die Umsetzung des Abkommens abzulegen. In der Folge erlässt der CEDAW-Ausschuss entsprechende Empfehlungen zur Verbesserung der Umsetzung. NGOs können mittels eines Schattenberichts zusätzliche Informationen und einen anderen Blickwinkel zu den offiziellen Länderberichten einbringen. Der Verein Frauen in guter Verfassung hat sich am Schattenbericht 2018 beteiligt.

CEDAW Schattenbericht 2018 (PDF)


Alt Mitglied des Vereins für Menschenrechte unterstützen wir deren Anliegen und die Aktionen.


SKINO

Jeden 15. des Monats zeigt der Filmclub Takino in Kooperation mit dem Frauennetz einen Film. Die Filme werden vom Skino und dem Verein Frauen in guter Verfassung ausgesucht und weisen einen Bezug zu Gender und Gleichstellungsthemen auf.

Zum Programm Skino


Logo HalbeHalbe

Die Initiative HalbeHalbe wurde von uns unterstützt. Die Initiative wollte den Verfassungsartikel «Mann und Frau sind gleichberechtigt» mit dem Zusatz «Die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in politischen Gremien wird gefördert» ergänzen.


Das Politische Frauennetzwerk Sarganserland unterstützt, vernetzt und fördert parteiübergreifend Frauen in politischen Ämtern.


Frauenstreik

Bericht zum feministischen Streik vom 14. Juni 2023 im FL1 TV:

https://www.facebook.com/watch/?v=726212842842774

Berichte zum Frauenstreik 2019

Parallel zur Schweiz wurde auch in Liechtenstein am 14. Juni 2019 ein Frauenstreik durchgeführt. Eine auf Initiative des ArbeitnehmerInnenverbandes LANV gegründete Arbeitsgruppe Frauenstreiktag organisierte verschiedene Aktionen. Analog zum liechtensteinischen Frauenstreiktag von 1991 wurden Forderungen zur Gleichstellung auf Tücher geschrieben und an einer Wäscheleine in einem Umzug durch Vaduz getragen. Die Teilnehmerinnen machten so auf den Stillstand in der Gleichstellungspolitik aufmerksam. In der anschliessenden Kundgebung im Dornröschengarten, alias Peter Kaiser Platz, wurde ein Manifest mit sieben Forderungen zur Gleichstellung verlesen. Über 160 Frauen und Männer unterschrieben das Manifest an der Kundgebung. Im Nachgang zum Frauenstreiktag führte die Arbeitsgruppe Frauen*streiktag die sieben Forderungen des Manifests in einer Artikelserie im Volksblatt nochmals einzeln aus.

Artikelserie Volksblatt zum 14.06.201